Unklare Lungenröntgen- und CT-Befunde sind häufig Anlass zur Sorge, müssen aber nicht automatisch auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Solche Auffälligkeiten – oft als „Schatten auf der Lunge“ bezeichnet – können viele Ursachen haben.

Häufig handelt es sich um Rundherde, also klar begrenzte Verschattungen, die auf dem Lungenröntgen oder in der CT-Untersuchung sichtbar werden. Sie entstehen etwa nach abgelaufenen Entzündungen, durch Narbengewebe oder gutartige Tumoren. In seltenen Fällen steht ein Lungenkarzinom dahinter.

Manchmal zeigen sich auch interstitielle Veränderungen – netzartige oder milchglasartige Strukturen im Lungengewebe. Diese können Ausdruck einer Reizung, Entzündung oder einer chronischen Umbau­reaktion sein. Auch hier gilt: Erst die genaue Beurteilung durch den Facharzt klärt, ob es sich um vorübergehende oder behandlungsbedürftige Prozesse handelt.

Entscheidend ist eine  strukturierte Abklärung. Sie beginnt mit einer genauen Analyse der Bildmuster und der bisherigen Krankengeschichte. Ergänzende Untersuchungen – etwa hochauflösendes CT oder Lungenfunktionsdiagnostik – können dabei helfen, die Ursache einzugrenzen.

In meiner Ordination in Wien erfolgt die Beurteilung solcher unklaren Lungenbefunde mit der nötigen Sorgfalt und Ruhe. Ziel ist eine klare Antwort auf die Frage, ob der Befund harmlos, entzündlich oder tumorverdächtig ist.

Die weitere Abklärung eines unklaren Lungenröntgen- oder CT-Befunds richtet sich nach der Lage und Beschaffenheit der Veränderung. In vielen Fällen ist eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) die Methode der Wahl. Sie ermöglicht, das Lungengewebe von innen zu betrachten und gezielt Proben zu entnehmen.

Die Untersuchung ist in der Regel gut verträglich und nahezu schmerzlos. Der Patient wird dafür sediert oder leicht anästhesiert. Über den Mund oder die Nase wird ein Endoskop eingeführt und in die Bronchien vorgeschoben. Es besitzt am Ende eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Arbeitskanal, über den winzige Gewebeproben entnommen werden können. Auf dem Monitor sieht der Arzt das Bronchialsystem in Echtzeit und kann selbst kleinste Veränderungen beurteilen.

Die entnommenen Proben werden anschließend im Labor histologisch untersucht. Der Befund gibt präzise Aufschluss darüber, ob entzündliche, gutartige oder bösartige Prozesse vorliegen.

Neben der Bronchoskopie gibt es weitere bildgebende Verfahren, die bei unklaren Lungenbefunden eingesetzt werden:

  • CT-gezielte Punktion: Unter computertomographischer Kontrolle wird eine dünne Nadel millimetergenau in die verdächtige Region eingeführt, um Gewebe zu gewinnen.

  • PET-CT (Positronen-Emissions-Tomographie): Dieses Verfahren stellt Stoffwechselaktivität im Körper bildlich dar und hilft, aktive Tumorherde zu erkennen oder Entzündungen abzugrenzen.

Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen wird entschieden, ob eine rein beobachtende Kontrolle genügt oder ob weiterführende Therapieschritte notwendig sind.

Unklare Lungenröntgen- und CT-Befunde – Befundbesprechung